Wohnmobil Führerschein

Welchen brauche ich?

Welcher Führerschein für welches Wohnmobil und welchen Wohnwagen?

Sie möchten sich ein Wohnmobil oder einen Wohnwagen kaufen, wissen aber gar nicht, ob Sie die passende Fahrerlaubnis dafür besitzen? Besonders für Camping-Einsteiger ist es gar nicht so einfach, da den Überblick zu behalten. Hier zeigen wir Ihnen übersichtlich, welcher Führerschein für welches Wohnmobil in Deutschland vorgeschrieben ist.

Wer darf welches Fahrzeug führen?

Grundsätzlich gibt es nur zwei Faktoren, die die Art des Führerscheins beeinflussen:

Wer den Führerschein vor 1999 gemacht hat, ist fein raus

Dann sind Sie noch im Besitz des alten Führerscheins der Klasse 3. Damit haben Sie das große Los gezogen, denn mit “dem roten Lappen”, wie er liebevoll genannt wird, dürfen Sie Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von bis zu 7,5 Tonnen (t) fahren, wozu auch die meisten Wohnmobile zählen. Diese Berechtigung bleibt auch bestehen, sollten Sie Ihren Führerschein nach 1999 gegen eine neue Scheckkarte ausgetauscht haben.

Auch wenn Sie einen zusätzlichen Anhänger an Ihrem Reisemobil befestigen möchten, ist das kein Problem. Bis zu einem Alter von 50 Jahren, erlaubt der Führerschein der Klasse 3 es Ihnen sogar, Gespanne von bis zu 18,5 t zu ziehen – nach Ihrem 50. Geburtstag immerhin noch 12 t

Um auch mit Ihrem 51. Lebensjahr noch 18,5 t ziehen zu dürfen, können Sie Ihren alten Führerschein gegen einen neuen in Scheckkartenform eintauschen. Auf diesem wird als Zusatz der Führerschein CE 79 automatisch eingetragen und damit dürfen Sie auch wieder 18,5 t lenken.

Welcher Führerschein für die Nutzung von Wohnmobilen und Wohnwagen der beste ist, liegt deshalb klar auf der Hand: Die alte Klasse 3. Ist die Fahrerlaubnis ab dem Jahr 1999 erworben worden, sind häufig Zusatzqualifikationen notwendig.

Welcher Führerschein für Wohnmobil und Wohnwagen ab Erlaubniserwerb 1999?

Wer den Führerschein ab dem 01. Januar 1999 erworben hat, muss sich auf ein paar mehr Regelungen einstellen. Die alte Klasse 3 des Führerscheins wurde in die Klassen B, BE, C1 und C1E unterteilt. Wir zeigen Ihnen nachfolgend, was die einzelnen Klassen ausmacht.

 

Welches Wohnmobil darf ich mit Führerscheinklasse B fahren?

Besitzern des Führerscheins der Klasse B ist es nur noch erlaubt, Fahrzeuge mit bis zu 3,5 Tonnen (t) zu fahren – ob mit oder ohne Anhänger ist nicht relevant. Dabei zählt hier nicht nur das Eigengewicht, sondern es wird inklusive Beladung und Passagiere gerechnet. Zusätzlich ist es jedoch erlaubt einen Anhänger von bis zu 750 kg zu ziehen. Das ermöglicht zum Beispiel die Mitnahme von Fahrrädern. Für das Fahren von Wohnmobilen reicht der PKW-Führerschein in der Regel nicht aus.

Welcher Führerschein für welchen Wohnwagen?

Mit der einfachen PKW-Fahrerlaubnis ist Ihre Auswahl sowohl an Wohnmobilen als auch Wohnwagen stark eingeschränkt. Mit relativ geringem Aufwand können Sie zumindest die erlaubte Anhängerlast erhöhen. Mit den Klassen B96 und BE sind Sie insbesondere Ihrem Wunsch-Wohnwagen ein ganzes Stück näher.

Einen kompakten Offroad-Wohnwagen von RS-Camp können Sie übrigens auch mit Ihrem normalen PKW-Führerschein ziehen. Je nach Zugfahrzeug und Gepäcklast empfiehlt sich jedoch selbst hier, die erlaubte Gesamtlast durch eine Zusatzqualifikation  zu erhöhen. 

PKW-Fahrerlaubnis mit Zusatz (B96)

Oft reichen die maximalen 3,5 t bei Wohnmobil oder Wohnwagen nicht aus. Schließlich sollen auch der Partner und ein Minimum an Gepäck mit in den Urlaub fahren. Um mit minimalem Aufwand die maximale Zuglast zu erhöhen, können Sie den Zusatzführerschein B96 machen.

Damit ist es Ihnen erlaubt, Gespanne von bis zu 4,25 t zu ziehen. Das Gewicht des Anhängers darf dabei zwischen 750 kg und 3,5 t liegen. Auf diese Weise dürfen Sie sowohl kleinere Wohnmobile fahren als auch leichte Wohnwagen ziehen.

Beim B96 handelt es sich nicht um einen richtigen Führerschein, denn es genügt eine eintägige Schulung, die von vielen Fahrschulen angeboten wird. Für die Bestätigung der erfolgreichen Teilnahme müssen Sie mit Kosten zwischen 300 und 500 Euro rechnen.

Anhängerführerschein BE

Diese Fahrerlaubnis ist insbesondere für Wohnwagen-Urlauber relevant. Wem auch die Erweiterung B96 für das mobile Zuhause nicht ausreichen, kann mit der Klasse BE abermals das zulässige Gesamtgewicht von Zugfahrzeug und Anhänger auf insgesamt 7 t erhöhen. Der Anhänger darf dabei bis zu 3,5 t schwer sein.

Wer bereits einen Führerschein der Klasse B besitzt, benötigt lediglich einige Fahrstunden in der Fahrschule und eine praktische Prüfung. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 400-700 Euro.

Mit welchem Führerschein darf man Wohnmobil fahren?

Weil die meisten Reisemobile mit Personen und Gepäck ein Gesamtgewicht auch von 4,2 Tonnen überschreiten, reicht dafür der BE-Zusatz für Wohnmobile in der Regel nicht aus. Besitzen Sie eine Fahrerlaubnis ab 1999, werden Sie sehr wahrscheinlich für Ihr neues Reisegefährt einen LKW-Führerschein machen müssen. Diese sind in die Klassen C1 und C1E aufgeteilt.

Welcher Führerschein für Wohnmobile über 3,5 Tonnen?

Der Führerschein Klasse C1 ist in der Führerscheinklasse 3, der vor 1999 ausgestellt wurde, bereits enthalten. Sie dürfen Reisemobile bis 7,5 t lenken und zusätzlich einen Anhänger bis 750 kg ziehen. Dieser Führerschein ist also zwingend notwendig, sollte Ihr Wohnmobil mehr als 4,25 t wiegen.

Während es sich bei B96 und BE eher um Zusatzqualifikationen handelt, ist der Gang in die Fahrschule für den Erwerb des kleinen LKW-Führerscheins für Wohnmobile mit mehr Aufwand (sowohl zeitlich als auch kostentechnisch) verbunden. Es ist aufgrund der Größe der Fahrzeuge ein eigenständiger Führerschein mit Theorie- und Praxisprüfung.

Voraussetzung dafür sind:

Die meisten Fahrschulen bieten den Erwerb innerhalb von 7 Tagen an. Die Kosten belaufen sich auf 3000-4000 Euro.

Führerschein für Wohnmobil mit Anhänger

Wem das Führen eines einzelnen Wohnmobils noch nicht ausreicht, der kann einen Anhängerkurs anschließen oder gleichzeitig mit der C1-Klasse absolvieren. Mit einem Führerschein der Klasse C1E dürfen Sie ein schwergewichtiges Wohnmobil bis 7,5 t fahren und zusätzlich einen Anhänger mit mehr als 3,5 t Gesamtgewicht. Beides zusammen darf aber 12 t nicht überschreiten. In der Regel werden C1 und C1E in Fahrschulen einzeln sowie in Kombination angeboten.

Besitzen Sie eine Fahrerlaubnis der Klasse C1 und C1E, gelten die obenstehenden Regelungen übrigens größtenteils auch für das Ziehen von Wohnwagen. Bei den genannten maximalen Zuglasten muss allerdings das Gewicht des Pkws mit eingerechnet werden.

Sonderregelung für die Geltungsdauer des Wohnmobil-Führerscheins C1 und C1E

Die Gültigkeit der Führerscheinklassen C1 und C1E ist seit 2017 jeweils auf 5 Jahre begrenzt. Unter Vorlage einer Gesundheits- und Augenuntersuchung können Sie Ihren C1 Führerschein ganz einfach um weitere 5 Jahre verlängern. Diese Regelung gilt für alle Fahrer, die ihre Erlaubnis ab dem 19. Januar 2013 ausgestellt bekommen haben. Führerscheine früheren Datums behalten hingegen ihre Geltungsdauer bis zum 50. Lebensjahr. Erst dann muss der Schein alle 5 Jahre erneuert werden.

Den passenden Führerschein für das Wunschmobil machen

Mit dem richtigen Führerschein steht einer Fahrt mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen nichts mehr im Weg. Sie fragen sich immer noch “Welchen Führerschein brauche ich denn jetzt für mein Wohnmobil?” In unser Übersicht finden Sie noch einmal die wichtigsten Details der einzelnen Führerscheinklassen auf einen Blick:

Führerschein
zGG des Wohnmobils
Gewicht des Anhängers
Klasse 3 (vor 1999)
bis 7,5 t
bis 18,5 t
Klasse B
bis 3,5 t
750 kg
Klasse B96
bis 4,25 t
Klasse C1
bis 7,5 t
750 kg
Klasse C1E
bis 7,5 t
bis 12 t

Worauf achten beim Wohnmobil-Führerschein?

Zum Schluss noch 3 Tipps zum Wohnmobil-Führerschein:

Sie sind sich noch nicht ganz sicher, ob ein Wohnmobil wirklich zu Ihnen passt? Dann mieten Sie doch erstmal eins. Am Standort Hamm finden Sie eine große Auswahl an Wohnmobilen zur Miete, so können Sie testen, welches Wohnmobil für Sie am besten geeignet ist. Wir wünschen Ihnen gute Fahrt!

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